Der Strukturwandel im Einzelhandel erfordert neue kreative Wege der Innenstadtentwicklung. Besonders deutlich wurde dieser Strukturwandel in der Bremerhavener Innenstadt durch die Schließung Saturns und des Warenhauses Karstadt. 2021 gelang mit dem Erwerb der Karstadt-Immobilie durch die Stadt ein wichtiger politischer Erfolg, um diesen Strukturwandel in der Innenstadt proaktiv und positiv als Seestadt Bremerhaven gestalten zu können.
Ein wichtiger weiterer Schritt ist durch die Schließung einer Anhandgabevereinbarung dem potentiellen privaten Investor H.H. Wohnprojekt 24 GmbH (Dortmund) gelungen, die nun Detailplanungen zur Entwicklung des Karstadt-Areals ermöglicht. Dadurch wird deutlich, dass die Entwicklung des Karstadt-Areals für eine Bremerhavener Innenstadt der Zukunft eine wichtige Rolle spielt. Das Grundstück hat eine nicht zu vernachlässigende Scharnierfunktion zwischen Havenwelten und Fußgängerzone. Durch eine verzahnte und sich gegenseitig ergänzende Nutzung von Wohnen, Arbeiten, Handel und Leben können so neue wichtige Impulse für die Innenstadt Bremerhavens gesetzt sowie ein weiteres verbindendes Element zwischen Havenwelten und Fußgängerzone geschaffen werden. Das Ziel der Detailplanungen ist ein Kauf durch den potentiellen Investor. Alle Bürger:innen sollen durch eine Entwicklung und durch eine attraktive Innenstadt profitieren.
Zur politischen Realität gehört aber auch, dass eine private Investition im höheren zweistelligen Millionenbereich nicht ohne (öffentlichen) Ankermieter in das ehemalige Karstadt-Gelände möglich wird. Dies liegt nicht nur an den gestiegenen Baukosten, den dramatischen Entwicklungen im Einzelhandel sowie deutlich höheren Finanzierungskosten, sondern auch an nachvollziehbaren Renditevorstellungen eines privaten Investors. Großprojekte in Bremerhaven sind in der Vergangenheit stets durch öffentliches Engagement zustande gekommen. Diesen Weg werden wir weitergehen.
Perspektiv bietet die Entwicklung des Karstadt-Areals für eine öffentliche Nutzung viele attraktive Chancen. Die Stadtbibliothek kann z.B. an prominenter neuer Örtlichkeit zu einer belebten Begegnungsstätte für Kultur, Bildung und Wissenschaft mit spielerischen Lernelementen werden, ganz nach offenem skandinavischem Vorbild. 2019 besuchten rund 270.000 Gäste jährlich die Stadtbibliothek, wodurch sie ein wichtiger Frequenzbringer für eine belebte Innenstadt werden kann.
„Die einstimmige Zustimmung zur positiven Entwicklung des Karstadt-Geländes – verbunden mit einer politischen Unterstützung erheblicher privater Investitionen in die Innenstadt – auf unserem Parteitag am 06. April 2024 ist ein wichtiges politisches Signal an den potentiellen Investor und an die Bürger:innen unserer Stadt. Wir als SPD Bremerhaven wollen den Strukturwandel proaktiv nutzen, um die Innenstadt attraktiver zu gestalten. Dadurch wird die Lebens- und Aufenthaltsqualität in der Mitte Bremerhavens erheblich gesteigert“, so Martin Günthner, Vorsitzender der SPD Bremerhaven, abschließend.