Stadthalle: Ja zum Neubau und Ja zum aktuellen Standort

Die Stadthalle ist in die Jahre gekommen und dringend sanierungsbedürftig. Damit steht auch die Betriebserlaubnis der Halle auf dem Prüfstand. Deshalb hat die Koalition von SPD, CDU und FDP Schritte eingeleitet, um die Stadthalle als Spielstätte langfristig sicherzustellen. Eine Sanierung ist teuer und verbessert an der Grundsituation der Stadthalle wenig. Deshalb ist auch ein Neubau der Stadthalle sowohl am jetzigen Ort, als auch im Werftquartier geprüft worden. Aus unserer Sicht gelten für die Entscheidung zum Neubau einer Stadthalle folgende

Prämissen:

1. Der aktuelle Standort ist eingeführt und bietet – auch in Verbindung mit der Eishalle – die Voraussetzungen für einen Neubau, daher sprechen wir uns für einen Neubau auf dem bisherigen Parkplatz des Wilhelm-Kaisen-Platzes aus. Für uns muss das mit einer Stärkung der Umgebung einhergehen, um hier ein attraktiveres Umfeld zu schaffen und die Aufenthaltsqualität zu steigern. Die dann zur Verfügung stehende Standortfläche der ehemaligen Stadthalle ist zu beplanen für Angebote eines Sport- und Freizeitparks. Gerade durch die Verbindung zur Hafenstraße muss hier die Attraktivität gesteigert werden. Multifunktionale Sport- und Bewegungsmöglichkeiten können auf unterschiedlichsten Ebenen (Spielen und Bewegen für Kinder im Grundschulalter, Trendsport für Freizeitsportler*innen, ideale Möglichkeiten für den Schul- und Vereinssport etc.) bieten. Als Ort der Begegnung und zum Austausch soll der Sportpark den Bürgerinnen und Bürgern sowie Institutionen dienen. Familien sollen den Sport- und Freizeitpark als attraktiven Aufenthalts- und Erlebnisort mit vielfältigen Bewegungsmöglichkeiten entdecken. Neben der Verbesserung der Sport- und Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche in der Stadt sollen auch die umliegenden Schulen, Sportvereine und Kitas vom neuen Sportpark profitieren.

2. Eine neue Arena mit Open-Air-Bühne als Bestandteil der Halle trifft unsere Zustimmung, ebenso eine Multifunktionssportfläche. Die prognostizierten Besucherzahlen für die Stadthalle im Sport- sowie dem Eventangebot sind kritisch zu hinterfragen, da Sportveranstaltungen mit bis zu 4000 – 5000 Besucherinnen und Besuchern zurzeit nicht realistisch erscheinen. Ähnlich kritisch muss die Hallenkapazität im Hinblick auf weitere Veranstaltungen betrachtet werden. Das künftige Angebot der Stadthalle muss die geografische Randlage Bremerhavens bezüglich der Attraktivität von überregionalen Veranstaltungen berücksichtigen. Die Auslastung der Halle muss zukünftige Zuschüsse der Stadt Bremerhaven minimieren.

3. Der Bau eines Parkhauses findet unsere Zustimmung. Uns fehlt aber bisher ein Gesamtverkehrskonzept für die Stadthalle. Ebenso muss vor einem Beschluss über den Neubau der Stadthalle klar sein, wo die Parkverkehre, die im Zusammenhang mit der Eishalle stehen, während der Bauphase aufgenommen werden können. Ohne eine Lösung für die lange Bauphase einer neuen Stadthalle droht die Attraktivität der Eishalle zu leiden. Die Auslastung eines Parkhaues ist in einem Parkraumkonzept abzusichern, damit es keine Parkraumbelastungen durch Besucherverkehre in den angrenzenden Straßenbereichen gibt. Weiterhin ist zu klären, wo der traditionelle Bremerhavener Freimarkt weiterhin stattfinden kann. Hierzu ist ein Konzept zu entwickeln, wo und wie diese Veranstaltungen störungsfrei zukünftig durchgeführt werden kann.

4. Aus Sicht der SPD ist die Finanzierungsfrage für die Stadthalle bisher ungelöst. Hier muss nachgearbeitet werden. Sowohl die Entwicklung der Baupreise, als auch die steigenden Zinsen machen eine erneute Überprüfung der erwarteten Baukosten notwendig. Weiterhin sind die Abrisskosten der jetzigen Stadthalle aufzuführen und sämtliche benötigten Finanzmittel für die Bereiche außerhalb des direkten Neubaus darzustellen. Darunter fallen ein geplantes Parkhaus, mögliche ÖPNV-Anbindungen, Flächen für Sport- und Freizeitangebote der Open-Air Bereich.

5. Die Herausforderungen im Umgang mit dem Klimawandel erfordern, dass wir bei Neubauten möglichst weit in die Zukunft denken. Uns als SPD schwebt eine Stadthalle vor, die unter dem Gesichtspunkt CO2-Einsparung ein europaweites Modellprojekt werden könnte. Unsere Erwartung ist, dass im Rahmen der kostenseitigen Überprüfung der bisherigen Planungen ebenso dieser Aspekt vorangetrieben wird.

6. Die SPD spricht sich dafür aus, dass die öffentliche Hand den Neubau finanziert. Modell unter Einbindung privater Partnerinnen und Partner führen zu unnötigen langfristigen finanziellen Belastungen für die öffentlichen Haushalte.

7. Die zusätzlichen Prüfauftrage und Anforderungen sollen bis zum Sommer vorgelegt werden, um das Projekt beschlussreif zu bekommen.

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