Bremerhaven hat seit heute eine eigene Gewaltschutzambulanz am Klinikum Reinkenheide. Damit gibt es erstmals eine zentrale Anlaufstelle für Menschen, die Opfer von Gewalt geworden sind.
Die Zahlen sind alarmierend: 35 bis 40 Prozent aller Frauen in Deutschland erleben im Laufe ihres Lebens körperliche oder sexualisierte Gewalt. In bis zu zwei Dritteln der Fälle ist eine medizinische Akutversorgung notwendig. „Eine Gewaltschutzambulanz kann Leben retten“, sagt SPD-Stadtverordneter und gesundheitspolitischer Sprecher Jörn Hoffmann. „Für uns als Koalition war es ein zentrales Anliegen, dieses Projekt politisch auf den Weg zu bringen. 2023 wurde der Antrag beschlossen – zwei Jahre später steht die Ambulanz. So muss es laufen!“
Das Angebot richtet sich an Frauen, Männer, Transpersonen, Kinder und Jugendliche. In der Ambulanz erhalten Betroffene Schutz, Beratung und medizinische Hilfe. Ein Team aus unterschiedlichen Fachrichtungen arbeitet hier eng zusammen.
Neben der Akutversorgung rückt auch die Rechtsmedizin in den Blick: Untersuchungen sollen in einem geschützten Umfeld stattfinden, um Spuren nach körperlicher oder sexualisierter Gewalt sichern zu können. „Die Straflosigkeit von Täterinnen und Tätern muss ein Ende haben!“, so Hoffmann.