Der Haushaltsausschuss hat heute, am 30. November 2022, auf Antrag der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gemäß einer Vorlage des Bundesministers der Finanzen eine Vollfinanzierung des Schiffsprojektes „Nachfolge SEUTE DEERN / NAJADE“ abschließend beschlossen.
Als erster Schritt können jetzt die vom Magistrat beantragten Planungsmittel für die Realisierung der NAJADE von der BKM ausgereicht werden.
Der Nachbau der NAJADE wird als Museumsschiff ein wichtiger Teil des Deutschen Schifffahrtsmuseums mit Ausstellungen an und insbesondere unter Deck und wird sich der Thematik des Transportes von Gütern über See und deren Umschlag im Hafen widmen.
Das Schiff wird auch wieder die Landmarken-Funktion der havarierten SEUTE DEERN voll umfänglich wahrnehmen und damit das Gesicht des DSM für Museums-Interessierte und für Touristen prägen.
Dank sei hier gesagt unserem Bundestagsabgeordneten Uwe Schmidt MdB, der sich unmittel-bar nach den unsäglichen Ereignissen an Bord der SEUTE DEERN engagierte.
Wir erinnern uns an die Havarie der SEUTE DEERN. Wichtige Exponate der Museumsflotte wurden in den Jahren vernachlässigt, die technische Aufsicht an Bord nur fahrlässig wahr-genommen. Die Folgen waren u.a. ein Brand an Bord des Schiffes. Wenig später führte ein Wassereinbruch und das Versagen der unzureichend installierten und gewarteten Pumpen zur Havarie der SEUTE DEERN. Das Ergebnis war ein Totalschaden am Schiff. Dieses musste unter hohem Aufwand des Landes Bremen und der Stadt Bremerhaven abgewrackt werden.
Folgende Kostenuntersuchungen zeigten, dass nur der Nachbau eines historischen Stahlschiffes als Museumsschiff letztendlich sinnvoll und finanziell darstellbar ist. Folglich bemüht sich der Bremerhavener Bundestagsabgeordnete Uwe Schmidt MdB in Berlin erfolgreich um Haushaltsmittel des Bundes für einen Ersatzbau. Eine erste angepasste Beschlusslage im HHA sicherte die Finanzmittel für Bremerhaven. Daraufhin beschloss der Magistrat der Stadt Bremerhaven, die Planungsmittel für die NAJADE bei der BKM zu beantragen.
Mitarbeiter des Bundesrechnungshofes stellten die Verwendung der Mittel in Frage und baten um erneute Befassung im HHA. Der Haushaltsauschuss folgte nicht den Einwendungen des BRHs, wies sie zurück und bestätigte erneut seinen Beschluss.
Wiederholte Querschüsse – darunter auch politisch motivierte Interventionen aus verschiedenen Lagern – mit häufig wenig qualifizierter und teils unsachlicher Kritik – waren nie wirklich an einer Stärkung des Standortes des DSM interessiert.
Der Prozess geht jetzt weiter und Bremerhaven erwartet in Kürze die Zuwendung der Planungsmittel des Bundes.
Das Ziel ist es, im Jahr 2027 – dem 200. Stadtjubiläum – ein runderneuertes Deutsches Schifffahrtsmuseum zu haben, das als Museum der Leibniz Gemeinschaft und als Institut für Maritime Geschichte in einem neu gestalteten Außengelände des südlichen Alten Hafens seine volle Strahlkraft entfaltet und seinen angestammten Platz unter den attraktiven nationalen Einrichtungen wieder einnimmt.